Nach sechs Jahren war es endlich wieder soweit: Wurde bei der vergangenen Ministrantenwallfahrt (2018) sprichwörtlich „der Frieden gesucht und ihm nachgejagt“, stand die diesjährige Wallfahrt unter dem Motto „Mit dir.“ Ein Motto mit besonderem Charme, stellt es doch die Minis in den Mittelpunkt. Ohne den Ministrantendienst fehlt schließlich etwas Entscheidendes in der Kirche. Nach 2006 und 2018 war es nunmehr die dritte Teilnahme der Ministrantengemeinschaft Margetshöchheim an der Internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom.
Die Hin- und Rückfahrt nach Italien erfolgte wieder vollständig mit der Bahn. Eine Zwischenübernachtung in Mailand machte die lange Anreise nach Rom nicht nur komfortabler, sondern gab bei einem abendlichen Spaziergang auch Gelegenheit die schönsten Ecken rund um den Mailänder Dom zu entdecken.
Nach dem Gepäckabstellen im Hotel führte der erste Weg in Rom zum Vatikan. Der Vatikan, so klein er ist, so schön und faszinierend, ist auch die Stimmung, die man dort auf sich wirken lassen kann. Vor Ort mussten die 13 Margetshöchheimer Wallfahrer jedoch feststellen, dass noch mehr Minis den Petersdom besichtigen und die Aussicht von der 551 Stufen zählenden Kuppel genießen wollten. Die Schlange ging nahezu einmal rund um den Petersplatz.
Neben dem obligatorischen Strand- und Badetag in Ostia durfte im Programm auch die Antike rund um Pantheon, Kolosseum, Engelsburg und Forum Romanum nicht fehlen, gehören sie doch zweifelsfrei zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der abendliche Besuch der Spanischen Treppe und des regionalen Gottesdienstes für alle Minis aus Mainfranken auf San Anselmo - einem Benediktinerorden, zu dem auch das Kloster Münsterschwarzach gehört - sind ebenfalls gerne erlebte Programmpunkte gewesen. Zu den Highlights der Gruppe gehören aber vor allen zwei andere spirituelle Impulse: So war Lilli Rüffert (15) nach der Begegnung mit dem Papst voller Freude, als er zur Audienz nur wenige Meter an uns vorbeigefahren ist und zugewinkt hat. Antonia Mark (15) war dagegen Feuer und Flamme für den gemeinsam von Bistum Würzburg und Erzbistum Bamberg veranstalteten Gottesdienst in der Lateranbasilika San Giovanni: Die vielen teilnehmenden Minis der beiden Bistümer sowie die musikalische Begleitung mit dem Wallfahrtslied „With you“ machten den Gottesdienst zu etwas ganz Besonderen. Neben unserem Bischof Franz Jung und Erzbischof Gössl hat u.a. auch unser örtlicher Pfarrer Andreas Kneitz, der uns dankenswerterweise auch ein Eis auf der Fahrt spendierte, als Zelebrant am Gottesdienst mitgewirkt.
Mit jedem Tag waren mehr orangegelbe Kappen, ein Bestandteil des Pilgerpakets für alle Minis im Bistum Würzburg, in der Stadt zu sehen und zeigten gleich die regionale Nähe der getroffenen Pilgergruppen. Nach fünf Tagen Rom hieß es dann aber Abschied nehmen von der „Ewigen Stadt.“ Statt der Heimfahrt erfolgte jedoch noch ein zweitägiger Abstecher nach La Spezia in Ligurien. Natürlich durfte dort ein Ausflug nach Cinque Terre – UNESCO-Weltkulturerbe – nicht fehlen. Die Margetshöchheimer Minis haben sich für Riomaggiore entschieden und mit der Wahl alles richtiggemacht – neben einem kurzen Badevergnügen konnten die steilen Klippen und die malerische Schönheit rund um die kunterbunten Häuser bis in den Sonnenuntergang hinein bewundert werden.
Und dann war es doch soweit: Nach einem kurzen Ausflug mit dem Schiff in die kleine Küstenstadt Porto Venere ging es mit dem Nachtzug nach Hause. Klar, dass bei über 18! Stunden Fahrtzeit auch das ein oder andere „With you, mit dir, contigo“ nebst Tanzeinlage nicht fehlen durfte. Ein Wallfahrtslied, welches nicht nur mit Text und Melodie überzeugt, sondern als offizielles Wallfahrtslied der Internationalen Ministrantenwallfahrt von Matthias Gehr aus unserem Bistum Würzburg komponiert wurde.
Auch bei dieser Fahrt hat die Ministrantengemeinschaft wieder einen finanziellen Zuschuss geleistet. Bemerkenswert und lobenswert zu gleich ist, dass ein großer Teil der Teilnehmer selbst aktiv mit dem Verkauf von Bratwürsten und Getränken auf der im Juni stattgefundenen „MainArt“ dazu beigetragen hat.
Die Teilnehmer der Wallfahrt schauen jedenfalls auf eine aufregende und ereignisreiche Woche mit viel Erlebnissen, aber auch Herausforderungen - bei Temperaturen um die 40°C - zurück. In jedem Fall hat die Fahrt allen viel Spaß bereitet und es konnte gegenseitig voneinander gelernt werden, so die Oberministranten Lorenz Dietrich (16) und Leo Ruf (19). Mithin nehmen wir von unserer jüngsten Teilnehmerin Leonie Flach (13) mit: „Ich lache auch, wenn es mal keinen Grund zum Lachen gibt.“ Ein toller Gedanke, dem so manch Erwachsener es ihr gleichtun kann.